Bauer Franz und seine edlen Brände
Eine jahrhundertalte Tradition
Im Familienbetrieb Lauritsch am Wörthersee gehört eine Probiertour zum Pflichtprogramm. Seit 300 Jahren werden auf dem Hof alte Obstsorten in Hochprozentiges verflüssigt.
Mit einem herzlichen „Griaß eich!“ werden Besucher auf dem Hof von Familie Lauritsch begrüßt; im idyllischen Sankt Egyden am Wörthersee ist die Welt noch in Ordnung. Mit dem Fahrrad braucht man nur eine knappe halbe Stunde bis Velden unten am See, und vielleicht ist es in diesem Fall ja auch besser, das Auto stehen zu lassen; schließlich hat der „heimische Genuss mit flüssigem Obst“, den das Familienoberhaupt verspricht, gerne mal ein paar Umdrehungen mehr.
11. Generationen
Der Abstecher zu dem malerischen Anwesen lohnt sich nicht nur kulinarisch, sondern ist auch ein Ausflug in die Vergangenheit. „Bauer Franz“, wie er hier genannt wird, bewirtschaftet den alten Mischölle Hof gemeinsam mit seiner Frau Gertraud und Sohn Franz junior mittlerweile in der 11. Generation. Aus den Aufzeichnungen der Familie geht hervor, dass ihre Vorfahren an Ort und Stelle schon vor 300 Jahren Streuobstgärten pflegten – und deren Früchte zum Glück nicht nur für den eigenen Bedarf veredelt.
Direkte Vermarktung von flüssigen Obst
Bis heute ist die Direktvermarktung von „flüssigem“ Obst und Korn das zweite Standbein im Betrieb. Insgesamt bewirtschaftet Familie Lauritsch rund 45 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche wie Wiesen und Weiden, aber auch Ackerflächen, auf denen Getreide, Mais und Soja angepflanzt werden. Nicht zu vergessen: der Buchweizen, aus dem auch der hauseigene „Had’nwhisky“ produziert wird. In den glänzenden Destillen, die Bauer Franz interessierten Besuchern im Rahmen von Hofführungen gerne präsentiert, verwandelt sich der Kärntnerische Buchweizen – der sogenannte „Had’n“ – in Hochprozentiges. Dafür werden die Körner nach der Ernte zunächst gereinigt und fein vermahlen, dann kann der Maische- und Gärungsprozess starten. Nach dem Destillieren wird der Whisky mindestens drei Jahre in ausgebrannten Eichenfässern gelagert, so erhält der edle Tropfen sein einzigartiges Aroma.
Die Fässer kommen aus dem Ort
Seit 2018 werden die Fässer, die vom eingesessenen Fassbinder vor Ort stammen, für mehrere Jahre in den sagenumwobenen „Kathreinkogel“ in der Nachbarschaft gelagert. Das erste namentlich bekannte Volk, das hier siedelte, waren die Kelten. Artefakte aus der Römerzeit weisen zudem auf Stätten des Mithraskultes hin. Heute wird der Mythos der Berge im wunderbar rauchigen Aroma vom „St. Kathreiner-Steinzeit-Whisky“ eingefangen – nicht das einzige Erzeugnis von Bauer Franz und seiner Familie, das Freunde edler Spirituosen in Begeisterung versetzt und in der Gastronomie rund um den Wörthersee auf vielen Karten zu finden ist.
1-2-3 und schon ist es in der Flasche
Eigentlich könnte man sagen, dass bei Bauer Franz alles in Schnaps verwandelt wird, was nicht bei Drei von den Bäumen oder Ähren ist: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Quitten, Mais und sogar das Urkorn Emmer. Während das Whiskey- Geschäft relativ neu und eher Franz juniors Steckenpferd ist, wurde die Kunst des Obstbrandes in der Familie von Generation zu Generation weiter gegeben.
Auf dem Mischölle Hof wachsen die Früchte jedoch nicht in Reih und Glied, sondern artgerecht auf Streuobstwiesen, auf denen verstreut hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten stehen. Sie haben viel Platz und Zeit zum Wachsen, sodass die Früchte einen herrlichen Geschmack bekommen. Der moderne, intensive Obstanbau mit seinen Obstplantagen ist dagegen von niederstämmigen Obstsorten in Monokultur geprägt.
Bauer Franz live erleben
Nach Vereinbarung gibt es auch Hofführungen und Exkursionen am Betrieb mit Bauer Franz. Neben Kostproben quer durchs Sortiment erwartet die Besucher bei Bauer Franz ein wahres Naturerlebnis. Der Familienbesitz umfasst neben den Wiesen, Weiden und Obstanbauflächen auch rund zwölf Hektar Wald. Das gewonnene Futter wird an die Tiere am Hof verfüttert, oder verkauft. Außerdem gibt es 20 Milchkühe der Rasse Holstein, insgesamt werden 45 Rinder betreut. Zu den Publikumslieblingen gehören ganz klar das Pony Felix und die Haflingerstute Michelle, 25 Hühner und zwei Schweine für den Eigenbedarf ergänzen das Idyll.
Die pure Natur frei von Zusätzen
„Alles wird am Hof selbst produziert. Wir stehen für Natur pur, deshalb werden keine künstlichen Zusatz- oder Geschmacksstoffe verwendet“, verspricht Bauer Franz, dessen besonders Stolz auch seine ganz eigenen Kreationen sind: „Mostini“, eine Art Frucht-Wermut, und „Moseco“, ein Birnen-Cider mit Holunderblüten.
Vielen Dank an Bauer Franz Senior und Junior
Es ist für uns immer wieder eine Privileg, wenn uns unsere Produzenten und Geschäftspartner die Möglichkeit geben, ihr Geschäft zu besuchen und kennenzulernen. Herzlichen Dank Franz Senior für die liebe Begrüßung und Franz Junior für die sehr interessante und genüssliche Besichtigungstour. Einige der edlen Produkte sind bereits auf den Weg in unseren Gourmetshop. Hier könnt Ihr diese dann einfach kaufen.
Bild & Text: Dein Bauer Franz, The Gourmet Manufactory Est. 2015
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